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OrientierungsläuferInnen meistern aussergewöhnliche Aufgabe
«Sexuelle Übergriffe im Sport? Ja, das kommt wohl vor – aber doch nicht bei uns.» So reagierte man in etlichen Sportverbänden, als Swiss Olympic und das Bundesamt für Sport 2004 die Kampagne «Keine sexuellen Übergriffe im Sport» lanciert haben.
Für Judith Schmid, passionierte Orientierungsläuferin, war aber klar, dass kein Sportverband und Sportverein sicher sein kann, nicht mit dieser heiklen Thematik konfrontiert zu werden.
Im Team entstand ein OL-spezifisches Konzept, zu dessen Einhaltung sich die Trainerinnen und Trainer des Verbandes per Unterschrift verpflichten. Mit dem Konzept soll zum Handeln ermutigt werden; Handeln im Sinne eines nicht überstürzten, sondern gut überlegten, proaktiven Vorgehens. Angepasste Merkblätter für Vereinsverantwortliche, Leitende und Trainierende sowie Kinder, Jugendliche und AthletInnen helfen dabei, das Thema auch künftig nicht aus den Augen zu verlieren. Auf Basis des Konzepts entsteht nun zudem ein Leitfaden, der nicht nur präventiv wirkt, sondern auch klar festlegt, was in konkreten Fällen zu unternehmen ist.
Das Konzept hat sich inzwischen als sehr hilfreich erwiesen und das Thema sexuelle Übergriffe wird in OL-Kreisen bewusster wahrgenommen. Befriedigend ist für die Initiatorin vor allem die Zusammenarbeit im Team – und die Einsicht im Verband, dass man sich auch diesem unliebsamen Randthema, welches im Sportbetrieb lange tabu war, nicht verschliessen darf.
Dass ihre Arbeit auch bei Swiss Olympic auf Anerkennung stösst, erfüllt Judith Schmid «mit einem gewissen Stolz», wie sie sagt. «Ich liebe den OL-Sport und bin mit Leib und Seele dabei. Und wenn ich da in einem kleinen Bereich etwas für diesen Sport tun kann, mache ich das gern.»