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Wertvoller Schulsport
Jugend heisst Zukunft! Gianmarco Spreiter, Sportlehrer an der Churer Schule Florentini, hat sich dieses Credo zu Herzen genommen und zeigt, wie sich der Schulsport von den olympischen Werten inspirieren lassen kann.
Sportprojektwoche im Schulhaus Florentini in Chur bedeutet Donut-Hockey, Slam-Dunk-Contest und Boccia-Turnier sowie weitere polysportive Tätigkeiten. Besonders ist dabei, wie Sportlehrer Spreiter die olympischen Werte Friendship, Excellence und Respect ins Zentrum der sportlichen Aktivitäten rückt. Das Verständnis der Werte wird durch einen Verhaltenscodex erleichtert, der die grossen Worte greifbar macht, z.B. «Wir sind ein Team – niemand wird ausgestossen» (Friendship), «Wir treten korrekt auf und halten uns an die Schulhausregeln» (Respect) und «Wir wollen erfolgreich sein» (Excellence).
Als zusätzliche Motivation winkt den Schüler/innen ein Spirit-of-Sport-Award. Am Ende jeder Spieleinheit können sich alle Mitschüler/innen untereinander für herausragende Leistungen in einem der drei Werte bepunkten. Der mit einer Trinkflasche dotierte Spirit-of-Sport-Award wird am Ende des Tages aufgrund dieser Bewertung verliehen - allerdings nur, wenn sich jemand dafür wirklich verdient gemacht hat. Es können auch alle gewinnen. Oder niemand.
So ist denn auch die Stimmung geprägt vom sportlichen Miteinander: Beim Donut-Hockey gibt eine Schülerin ein unerlaubtes Fussspiel zu, dass von den anderen übersehen worden war und nach einem vermeintlichen Tor einigen sich die Teams schnell darauf, dass der Schuss aus der falschen Zone abgegeben wurde. Beim Slam-Dunk-Contest werden gemeinsam neue Tricks und Varianten ausprobiert und die akrobatischen Grenzen werden ausgelotet.
Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Wertekonzept zur Anwendung kommt. «Die olympischen Werte decken sich genau mit meinen Vorstellungen. Die drei Begriffe vereinfachen die Kommunikation extrem und so kam mir letzten Sommer die Idee, einen Verhaltenskodex daraus zu entwickeln. Dieser wurde bei den Spielsporttagen und dem Orientierungslauf in das Informationsblatt eingebaut», führt Spreiter aus.
Nach den ersten vier Schulsporttagen wurde schliesslich spürbar, dass die Aktion Früchte trägt. Spreiter erzählt: «Als jüngstes Teilnehmerteam erhielt eine 1. Oberstufenklasse an unserem Streetballturnier einen punktemässigen Startbonus und so gelang es ihnen, auch einige ältere Teams zu schlagen. Da sich ihre Qualitäten mehr und mehr abzeichneten, verzichteten sie bei der dritten Partie freiwillig auf den Startbonus. Damit machte sich diese 1. Klasse für den Sprit-of-Sport-Award verdient, der an diesem Turnier zum ersten Mal verliehen wurde.»
Die Reaktionen waren allerdings nicht nur positiv. Bei einigen Schülern stiess es auf Unverständnis, dass die Turnier-Sieger den gleichen Preis wie die Werte-Sieger erhielten. Dies macht deutlich, dass die Bedeutung der Werte erst gelernt werden muss und welche Herausforderung es ist, sie als elementaren Bestandteil neben der rein resultatbezogenen Leistung zu etablieren.
Sportlehrer Spreiter und die Schüler/innen der Churer Schule Florentini demonstrieren vielseitig, wie die olympischen Werte spielerisch Teil des Schulsports werden und der Nachwuchs für das sportliche Miteinander sensibilisiert wird.