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30.
Juli
2024
Trotz grossem Einsatz: Die Schweiz bleibt am vierten Wettkampftag ohne Diplom oder Medaille
Das Swiss Olympic Team verzeichnet am Dienstag einige Rückschläge. Erfolgsmeldungen gibt es aber im Rudern, im Kanusport sowie im Badminton.
Badminton, Frauen
Jenny Stadelmann hat im Olympia-Turnier einen wahren Krimi für sich entschieden. Die Ostschweizerin gewann ihr zweites Gruppenspiel gegen die Irin Rachael Darragh in extremis mit 13:21, 24:22, 21:15. Es ist der erste Sieg für Swiss Badminton auf Olympia-Stufe seit 16 Jahren. 2008 in Peking hatte Jeanine Cicognini ihre Auftaktpartie gewonnen. Die Achtelfinals kann Jenny Stadelmann allerdings nicht mehr erreichen.
Badminton, Männer
Auch Tobias Künzi feierte einen historischen Sieg - und darf sich sogar noch leise Chancen auf die Achtelfinalqualifikation machen. Der Aargauer zeigte bei seinem zweiten Auftritt eine ganz starke Leistung und besiegte den Nigerianer Anuoluwapo Juwon Opeyori 22:20, 21:14.
Künzi überzeugte mit variablem Spiel und Nervenstärke. Er führte fast immer, war aber im ersten Satz doch 17:20 im Rückstand, wehrte die drei Satzbälle aber magistral ab. Auch im zweiten Durchgang führte der vierfache Schweizer Meister immer und verwertete schliesslich den ersten von sechs Matchbällen. Vor ihm hatte als einziger Schweizer Mann Thomas Wapp vor 28 Jahren auf Olympiastufe ein Spiel gewonnen.
BMX Freestyle – Nikita Ducarroz
Die BMX-Freestyle-Spezialistin Nikita Ducarroz verpasst die Teilnahme am finalen Wettbewerb. Die Genferin belegt in der Qualifikation lediglich Platz 10. Im Vorwettkampf mit nur zwölf Fahrerinnen, die um die neun Final-Plätze kämpften, brachte es Ducarroz nach zwei Läufen auf einen Durchschnitt von 79,78 Punkten. Damit verpasste die Olympia-Dritte von 2021 ihr primäres Ziel um dreieinhalb Punkte.
Kanu: Kayak Männer
Der Schweizer Kanute Martin Dougoud zeigt bei seinem ersten Einsatz im olympischen Wildwasser-Kanal in Vaires-sur-Marne eine starke Leistung. Die Vorläufe im Kajak-Einer beenden nur fünf Athleten schneller als der in Frankreich lebende Genfer. Dougoud kam in einer Laufzeit von 1:26,30 Minuten durch und büsste auf den entfesselten Einheimischen Titouan Castryck etwas mehr als sechs Sekunden ein.
Kanu: Canadier Frauen
Ebenfalls für die Halbfinals qualifiziert sich die Schweizer Kanutin Alena Marx im Canadier-Einer. Bei ihrem dritten Einsatz im olympischen Wildwasser-Kanal in Vaires-sur-Marne paddelte sie auf Platz 16. Im zweiten Lauf bekundete Marx Mühe und konnte ihre Zeit aus dem ersten Durchgang nicht mehr verbessern. Mit einer Laufzeit von 1:49,66 Minuten verlor sie mehr als zehn Sekunden auf die Bestzeit der Tschechin Gabriela Satkova.
Reiten: Dressur
Die Schweizer Dressurreiterin Andrina Suter verpasst in Paris mit ihrem Pferd Fibonacci den Einzug in den Final deutlich. Auf der Reitanlage vor dem Schloss Versailles kam die 32-jährige Suter in der Vorrundengruppe C auf 65,590 Prozentpunkte. Dies reichte bei weitem nicht für eine Top-2-Platzierung in der Gruppe oder eines der sechs nächstbesten Ergebnisse, die für die Finalqualifikation der besten 18 Reiter notwendig gewesen wäre.
Rudern: Skiff, Frauen
Aurelia-Maxima Janzen zeigte im Ruder-Becken in Vaires-sur-Marne das bislang beste Rennen der Saison. In einem «komplizierten» Viertelfinal mit Olympiasiegerin Emma Twigg und der serbischen Europameisterin Jovana Arsic startete die Schweizerin famos. Sie führte im ersten Viertel des Rennens und holte schon auf den ersten 400 Metern acht Meter Reserve auf Platz 4 heraus. Die ersten drei qualifizierten sich für die Halbfinals.
Am Ende musste Janzen dem horrenden Starttempo Tribut zollen. Aber in Gefahr, die Halbfinals zu verpassen, geriet sie nie. Olympiasiegerin Twigg gewann das Rennen souverän. Aber Janzen verteidigte den 2. Platz bis zuletzt mit Erfolg.
Rudern: Vierer ohne, Männer
Der Vierer ohne Steuermann der Männer muss sich bei den Olympischen Spielen in Paris mit dem B-Finale begnügen. Der Vierer mit Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch belegte im Hoffnungslauf den fünften Platz, der nicht für die Qualifikation für das grosse Finale reichte.
Schwimmen: Männer, 200 m Delfin
Noè Ponti qualifiziert sich souverän für den Final über 200 m Delfin. Der Tessiner verzeichnet im Halbfinal mit Schweizer Rekord die viertbeste Zeit. Im Vorlauf hatte Ponti am Vormittag mit der zweitbesten Zeit aller Teilnehmer überzeugt. Bei seinem zweiten Auftritt im olympischen Becken in Paris steigerte sich der 23-Jährige noch einmal. In 1:54,14 unterbot er seinen Schweizer Rekord, den er im Halbfinal der WM 2022 in Budapest aufgestellt hatte, um sechs Hundertstel.
Schwimmen – Staffel, 4x200 m Crawl
Die Schweizer Staffel mit Antonio Djakovic, Nils Liess, Jérémy Desplanches und Tiago Behar klassierte sich in den Vorläufen über 4x200 m Crawl im 16. Rang unter 16 teilnehmenden Nationen und verpasste die Finalteilnahme. Das Quartett blieb in 7:18,06 um fast zwölf Sekunden über dem vor drei Jahren an den Sommerspielen aufgestellten Landesrekord. Im Gegensatz zu Tokio trat die Schweiz in Paris nicht in Bestbesetzung an. Noè Ponti und Roman Mityukov wurden für ihre Einsätze im Einzel geschont.
Segeln, Männer
Mit dem auffrischenden Wind kommen auch die 49er-Segler Schneiter/de Planta besser in Schwung. Nach zwei schwierigen Tagen mit unbefriedigenden Resultaten zeigten die beiden 49er-Segler Sébastien Schneiter und Arno de Planta eine starke Reaktion: Mit einem Laufsieg gleich zu Beginn des Tages in der 7. Wettfahrt sowie den Rängen 5 und 17 hievten sich die beiden Genfer in der Tabelle wieder nach vorne. Vor dem letzten Qualifikationstag mit drei weiteren Wettfahrten liegen sie auf dem 7. Platz. Beim abschliessenden Medal Race am 1. August sind die besten 10 startberechtigt.
Tennis, Männer
Stan Wawrinka verabschiedet sich von Olympia. Der Waadtländer verliert das Zweitrundenspiel gegen den Australier Alexei Popyrin 4:6, 5:7. Bei grosser Hitze dauerte die Partie 90 Minuten. Stan Wawrinka brachte im ersten Satz sein allererstes Aufschlagspiel trotz zweier Spielbälle nicht durch. Im zweiten Satz gelang Alexei Popyrin zum 6:5 das entscheidende Break. Wawrinka kam zu keiner Breakmöglichkeit.
Triathlon, Männer
Gar nicht erst zum Einsatz kamen die Schweizer Triathleten: Der Triathlon der Männer wird um einen Tag auf Mittwoch verschoben. Grund ist die ungenügende Wasserqualität der Seine.
Windsurfen, Männer
Bei Elia Colombo wechselten sich am zweiten Tag der Windsurf-Regatta der IQ-Foil-Kategorie in Marseille Licht und Schatten ab. Der Bruder des Mountainbikers Filippo belegte am Dienstag jeweils die Plätze 6, 22, 7, 10 und 11. Unter Berücksichtigung seines 9. Platzes vom Montag liegt der Tessiner nach sechs Rennen auf dem 9. Zwischenrang. Das Ziel von Colombo ist es, einen Platz unter den besten zehn zu erreichen, um sich für das Medal Race zu qualifizieren. Der Wettbewerb wird am Mittwoch fortgesetzt.
Alle Einsätze und Resultate der Schweizer Delegation sind auf der Website von Swiss Olympic zu finden.