Keystone-SDA
05.
August
2024

Olympische Diplome im Kajak Cross und für die Triathlon Staffel

(sda/soa) Trotz starken Leistungen müssen sich Martin Dougoud und Alena Marx im Kajak Cross mit einem Diplom zufriedengeben. Auch die Mixed-Triathlon-Staffel verpasst eine Medaille und landet auf dem 7. Platz.

Kanu Slalom 

Die Schweizer Wildwasser-Kanuten Martin Dougoud und Alena Marx sichern sich im Kajak Cross ein Olympia-Diplom. Für beide wäre jedoch mehr möglich gewesen.

Martin Dougoud schrie seinen Ärger über den verpassten Finaleinzug unmittelbar nach der Überquerung der Ziellinie heraus. Der Genfer war auf Position 3 gut unterwegs, bis der unmittelbar vor ihm fahrende Franzose Boris Neveu ein Tor zur Seite schob und Dougoud an diesem vorbeifuhr. Weg war die Chance auf olympisches Edelmetall.

Was ihn im steckt, zeigte der 33-jährige Dougoud anschliessend im kleinen Final, den er souverän gewann. Als Fünfter sicherte sich die Weltnummer 6 immerhin ein olympisches Diplom.

Auch Alena Marx wurde für ihr couragiertes Auftreten mit einem olympischen Diplom schlecht belohnt. Die 23-jährige Bernerin war wie ihr Landsmann Dougoud im Halbfinal auf Kurs. Nach einem Blitzstart ging sie als Führende in das erste Aufwärtstor. Dort wurde sie von der Französin Angèle Hug abgedrängt und kam in der Folge nicht mehr heran.

Im kleinen Final sicherte sich die Europameisterin in der erstmals olympischen Disziplin Platz 2 und schloss den Wettkampf im 6. Schlussrang ab.

Triathlon

Die Schweizer Triathlet*innen verpassen im Mixed-Teamwettkampf eine Medaille. In der Besetzung Max Studer, Julie Derron, Sylvain Fridelance und Cathia Schär resultiert Platz 7.

Zur Halbzeit des Rennens lag das Schweizer Quartett noch aussichtsreich an dritter Stelle. Derron, die am vergangenen Mittwoch im Einzel mit dem Gewinn der Silbermedaille überzeugt hatte, übergab mit nur fünf Sekunden Rückstand auf die Spitze an Fridelance. Der Waadtländer hatte sich erst am Sonntagnachmittag als Ersatz für den erkrankten Simon Westermann, der seinerseits erst tags zuvor als Ersatz von Adrien Briffod aufgeboten worden war, nach Paris aufgemacht. Fridelance schloss in der Seine zum Spitzenduo auf, bekundete dann aber beim Ausstieg aus dem Wasser Mühe und verlor dabei entscheidend Zeit auf die Konkurrenten aus Deutschland und Grossbritannien. Der Romand übergab an sechster Position mit gut 30 Sekunden auf die Spitze, womit die Medaillenchance entschwunden war. Am Ende sicherte Schär dem Schweizer Team mit 1:37 Minuten Rückstand ein olympisches Diplom. 

Segeln

Nur eine Wettfahrt für die Kitesurfer und die ILCA 6, gar keine für die 470 Mixed: Das Revier der Segler vor Marseille zeigte sich am Montag einmal mehr von seiner herausfordernden Seite. Die Kiterin Elena Lengwiler liess sich nicht beirren und übernahm die Führung.

Lengwiler machte nach ihrem fulminanten Auftakt dort weiter, wo sie am Sonntag aufgehört hatte: mit einem Laufsieg. Die Verhältnisse mit leichten Winden und flachem Wasser kamen der 28-Jährigen entgegen: "Es waren traumhafte Bedingungen", freute sich Lengwiler.

Weil der Wind im Verlauf erlag, konnte die am Montag besonders geforderte Wettkampfleitung keine weiteren Wettfahrten mehr starten. Lengwiler strahlte trotzdem: Mit ihrem zweiten Laufsieg übernahm sie die Führung im Gesamtklassement. Dass sie nach der langen Warterei noch zum Dopingtest musste, dürfte sie kaum geschmerzt haben.

Keinen glücklichen Tag erwischte Maud Jayet. Im ersten Lauf des Tages startete sie schlecht und musste mit dem 23. Platz ihr Streichresultat notieren. Im zweiten lag sie lange in Führung, bevor der Wind wieder einschlief und die Wettfahrtleitung den Lauf abbrach. Die Ausgangslage vor dem Medal Race der Top 10 am Dienstag ist kompliziert: Jayet liegt im 4. Zwischenrang. Sie hat zwar nur fünf Punkte Rückstand auf die Bronzemedaille, doch nur drei Punkte hinter ihr lauert bereits die nächste Konkurrentin.

Gar keinen Lauf gab es für die 470-Mixed-Klasse. Yves Mermod und Maja Siegenthaler verbleiben vor dem letzten Qualifikationstag im 10. Zwischenrang, der für das Medal Race berechtigt.

Sportreiten

Die Schweizer Springreiter-Asse können es doch noch. Steve Guerdat mit Dynamix und Martin Fuchs auf Leone qualifizieren sich mit Nullfehlerritten für das Einzelspringen vom Dienstag.

Steve Guerdat mit Dynamix beruhigte die Gemüter. Denn vorher hatte Ersatzmann Edouard Schmitz auf Gamin die Serie unbefriedigender Schweizer Auftritte im Königsgarten zu Versailles fortgesetzt. Schmitz und Gamin, die Pius Schwizer gegenüber dem Teamspringen ersetzten, patzten am dritten Hindernis und beim Aussprung aus der Kombination und verspielten so die Chance, den Final der besten 30 zu erreichen.

Guerdat gelang der erste Schweizer Nullfehlerritt in diesem olympischen Championat. "Das tat gut", so Guerdat, "die Zuversicht ist jetzt wieder gross." 

Martin Fuchs und der Wallach Leone machten es eine gute Stunde später Guerdat und Dynamix nach. Es gab eine leichte Touchierung am dritten Hinderns, die Stange blieb aber liegen.

Leichtathletik

Die 26-jährige Zürcherin Angelica Moser qualifiziert sich im Stabhochsprung souverän für den Final vom Mittwoch. Die Europameisterin von Rom und Diamond-League-Siegerin von Marrakesch übersprang sowohl 4,40 wie 4,55 m jeweils im ersten Versuch. Nur 11 Stabhochspringerinnen übersprangen die 4,55 m. Weil sich die besten 12 für den Final qualifizieren, kamen 9 weitere Springerinnen weiter, die über die 4,40 kamen.  Die 27-jährige Baslerin Pascale Stöcklin schaffte es nicht in den Kreis dieser Finalistinnen, obwohl sie 4,55 und 4,40 regelmässig überspringt. Stöcklin scheiterte indessen an der Höhe von 4,40 dreimal und verpasste im Gegensatz zu den Europameisterschaften den Final.

Mujinga Kambundji verpasst den Final über 200 m. Die 32-jährige Bernerin klassiert sich in ihrem Halbfinal in 22,63 Sekunden im 4. Rang. Im Gegensatz zum 100-m-Halbfinal konnte sich die Sprinterin diesmal nicht über die Zeit qualifizieren. Zwei Tage nachdem Kambundji zum zweiten Mal in Folge Olympia-Sechste über 100 m geworden war, fehlte ihr offenbar die nötige Kraft. 

Die Vorläufe über 200 m der Männer liefen aus Schweizer Sicht ernüchtern. Europameister Timothé Mumenthaler, der EM-Dritte William Reais und Felix Svensson verpassten die Qualifikation für die Halbfinals jeweils deutlich. Ihnen bleibt nun der Umweg über die Repechage. Reais und Svensson stellten nach ihren Leistungen allerdings infrage, ob sie in den Hoffnungsläufen antreten werden. Beide fühlen sich derzeit nicht fit genug, um mit den Besten mithalten zu können.

Der 25-jährige Walliser Julien Bonvin aus Siders kann im Vorlauf über 400 m Hürden nicht sein ganzes Können unter Beweis stellen. In 49,82 Sekunden lief Bonvin in der 3. Serie auf Platz 6. Das mag gut sein, denn sechs Kontrahenten liefen diese Saison schon schneller als Bonvin. Andererseits verpasste der Schweizer seine Bestzeit um 1,23 Sekunden. Schon an den Europameisterschaften in Rom enttäuschte Bonvin im Vorlauf mit einer Zeit von 49,95 Sekunden. In Paris darf er hoffen, allenfalls noch über den Hoffnungslauf vom Dienstagmittag weiterzukommen.

In den Hoffnungsläufen mussten Yasmin Giger über 400 m Hürden, Léonie Pointet über 200 m und Lionel Spitz über 400 m alle Hoffnungen begraben. Giger fehlten in ihrer Serie 23 Hundertstel zur Qualifikation für die Halbfinals. In 55,18 Sekunden lief Giger aber die drittschnellste Zeit ihrer Karriere.

Sportklettern

Der 26-jährige Sportkletterer Sascha Lehmann liegt an den Sommerspielen im Sportklettern nach dem ersten Teil des Halbfinals weit zurück. Der Berner liegt auf dem 16. Zwischenplatz unter 20 Teilnehmern. Am Mittwoch geht es mit dem Lead-Klettern weiter. Nur an einer von vier Boulder-Aufgaben schaffte es Lehmann in die sogenannte "High Zone"; ganz hoch aufs Top schaffte er es nie. Mit 24,0 Punkten fehlen ihm über 10 Punkte fürs Weiterkommen. 

Alle Einsätze und Resultate der Schweizer Delegation sind auf der Website von Swiss Olympic zu finden.