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20.
Dezember
2023

«Ich will es nicht schönreden»: Ein ungefilterter Blick auf 2023

Eine Tennisspielerin, die vom exklusiven Zirkel der Top 100 träumt, ein Eishockeyspieler, der um seine Profizukunft bangt oder ein Ex-Curler, der versucht, die Orientierung zu finden im Leben nach der Karriere – unser Blog «Ungefiltert» erzählte 2023 zahlreiche Stories über Siege und Niederlagen, im Leben und im Sport. Wie gingen diese Geschichten weiter? Und was bleibt diesen Athletinnen und Athleten von 2023? Antworten in unserem Dezember-Special.

Ylena In-Albon, 24, Tennisprofi: Nach dem Highlight von Paris wurde es dunkel

Licht und Schatten: Ylena In-Albon in ihrer Erstrundenpartie am French Open 2023. (Keystone-SDA)

Licht und Schatten: Ylena In-Albon in ihrer Erstrundenpartie am French Open 2023. (Keystone-SDA)

Ihre Blog-Story:

Januar 2023: Ylena In-Albon gehört als WTA-Nummer 131 zu den erfolgreichsten Tennis-Spielerinnen in dieser Weltsportart. Doch die Musik spielt in den Top 100. Wer dazugehört, spielt Grand-Slam-Tennis und damit in einer anderen Sphäre. Alle anderen kämpfen Woche um Woche auf abgelegenen Anlagen um einen Platz an der Tennis-Sonne. Die Position an der Schwelle zu den Top 100 fühle sich manchmal an «wie in einer dicht gedrängten Warteschlange vor der Disco. Alle wollen rein, aber niemand raus», sagt In-Albon im Blog. Sie könne das elitäre System nicht ändern, sagt sie. «Aber ich kann es in die Top 100 schaffen.»  

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Was seither geschah:

Ylena In-Albon trat bis Ende November an 33 Turnieren an, einmal erreichte sie den Final eines ITF-Turniers (Santa Margherita di Pula, Italien), vielfach war aber in der ersten oder zweiten Runde Endstation. In der Folge ist sie auf WTA-Rang 275 abgerutscht. Ihren Traum von Grand Slams durfte sie gleichwohl weiterleben: Im Mai überstand sie alle drei Qualifikationsrunden für das French Open und durfte in Paris erstmals im Hauptfeld antreten – wo sie in der ersten Runde unterlag. In der Qualifikation für Wimbledon und das US Open scheiterte sie jeweils.  

Ihr persönlicher Rückblick:

«Ich will es nicht schönreden, mental war es dieses Jahr manchmal richtig hart. Praktisch mein ganzes Leben ist aufs Tennis ausgerichtet und wenn es plötzlich nicht mehr läuft und man in eine negative Spirale gerät, kann es schwierig werden, das Ende des Tunnels zu sehen. Ich investiere extrem viel Zeit und Kraft, und wenn dann die Belohnung ausbleibt, ist es umso wichtiger, auf ein positives und unterstützendes Umfeld zählen zu können – für dieses bin ich sehr dankbar. 2023 bescherte mir aber auch den vielleicht besten Moment meiner bisherigen Karriere: Bei meinem Lieblings-Grand-Slam French Open auf meinem Lieblingsbelag im Hauptfeld zu spielen, war eine Erfahrung, die mit unglaublichen Emotionen verbunden war. Nach dem Highlight von Paris folgte eine ganz schlechte Turnierserie, Hochs und Tiefs liegen so nah beieinander. Aber ich bin stolz auf mich, wie ich die verschiedenen Situationen, auf und neben dem Platz, gemeistert habe, und meine Motivation für das kommende Jahr ist nun riesig. Meine Prioritäten und mein Ziel, die Top 100, haben sich nicht geändert. Ich konnte auch dieses Jahr ein paar sehr gut klassierte Spielerinnen schlagen und zweifle nicht an meinen Fähigkeiten, wieder den Weg nach oben zu finden. Die relevanteste Erkenntnis dieser Saison ist für mich, dass ich so viel wie möglich aus meinen Fehlern auf und neben dem Platz lerne und den Glauben in mein Team und mich selbst nicht verliere. Und ebenso wichtig: auch in dunklen Phasen nicht zu vergessen, welch Privileg es ist, meine Leidenschaft als Beruf ausleben zu dürfen.» 

Luca Wyss, 24, Eishockeyspieler: Im Bündner Büro lebt der Traum weiter

Einen Schritt zurück, um neu anzugreifen: Luca Wyss im Einsatz mit dem EHC Chur.

Einen Schritt zurück, um neu anzugreifen: Luca Wyss im Einsatz mit dem EHC Chur.

Seine Blog-Story:

Februar 2023: Luca Wyss ist mit Herz und Seele Eishockeyprofi beim SC Langenthal in der Swiss League, der zweithöchsten Liga. Doch per Ende der Saison zieht sich sein Heimatclub aus finanziellen Gründen ins Amateurhockey zurück und der einstige Junioren-Nationalspieler Wyss braucht einen neuen Arbeitgeber. «Ein Leben ohne Eishockey kann ich mir nicht vorstellen», sagt Wyss im Blog. Seine Zukunft als Profi ist aber plötzlich ungewiss, denn die Optionen sind beschränkt – seine Saison war durchzogen und alle Mitspieler suchen auch einen neuen Club. 

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Was seither geschah: 

Luca Wyss spielt weiter Eishockey – derzeit aber nicht mehr als Profi. Es fand sich kein neuer Vertrag in einem Proficlub, stattdessen spielt er jetzt beim EHC Chur in der Amateurliga MyHockey League, der dritthöchsten Liga der Schweiz. Chur wird von den Brüdern Jan und Reto von Arx gecoacht und strebt den Aufstieg in die Swiss League an. Tagsüber arbeitet Luca Wyss nun mit einem 80%-Pensum bei einer Versicherung. 

Sein persönlicher Rückblick: 

«Als ich realisierte, dass mich kein Swiss-League-Club unter Vertrag nehmen wollte, war es nicht einfach. Man beginnt sich zu fragen – wieso kriegt dieser Spieler einen Vertrag und ich nicht? Ich fasste aber schnell neuen Mut, als ich beim ambitionierten EHC Chur im Probetraining war. Dank guter Infrastruktur und talentiertem Team habe ich realisiert, dass ich mich auch hier weiterentwickeln kann. Den Traum von der Profikarriere lebt weiter. Manchmal braucht es einen Schritt zurück, um zwei nach vorne zu gehen. Ich mache diesen Sport schon so lange, dass ich gar nicht daran denken kann, einfach alles hinzuschmeissen und etwas komplett Neues zu machen. Aber natürlich ist jetzt alles anders. Ich arbeite viel und das Eishockey ist nicht mehr den ganzen Tag Thema wie zuvor. Umso schöner ist es, nach der Arbeit im Büro abends ins Training zu fahren und das zu machen, was mir extrem Spass macht. Mittwochnachmittag und Donnerstagmorgen habe ich frei, weil wir immer am Mittwochabend Match haben. So kann ich mich gut vorbereiten kann für das Spiel und am nächsten Morgen davon erholen, gerade nach langen Auswärtsfahrten – zum Beispiel nach Langenthal. Nun plötzlich gegen meinen Heimatclub zu spielen, das war schon speziell. Viele Leute waren da und haben sich gefreut, mich zu sehen, und viele waren nicht glücklich über meine Entscheidung des Wechsels. Aber es war Zeit, etwas ganz Neues auszuprobieren, weg von der Heimat. Manchmal vermisse ich Familie und Freunde, aber wir haben eine super Truppe hier mit grossen Zielen. 2023 war ein turbulentes Jahr, nun bin ich aber froh mit der Lösung in Chur.» 

Peter de Cruz, 33, ehemaliger Curler: Ausruhen kommt später

Nach Peking 2022 hat Peter de Cruz das Lächeln wiedergefunden – aber seine Kinder gönnen ihm nur wenig Schlaf. (Keystone-SDA)

Nach Peking 2022 hat Peter de Cruz das Lächeln wiedergefunden – aber seine Kinder gönnen ihm nur wenig Schlaf. (Keystone-SDA)

Seine Blog-Story:

März 2023: Ein Jahr ist vergangen, seitdem Peter de Cruz beschlossen hat, seine Karriere als Spitzensportler zu beenden. Nach der grossen Freude über die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2018 in PyeongChang waren die Winterspiele 2022 in Peking viel früher vorbei als erhofft. Diesmal gab es kein Fest, und die folgenden Wochen wurden zu den schwierigsten im Leben von Peter de Cruz. Danach war es an der Zeit, sich etwas Neues aufzubauen. 

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Was seither geschah: 

Im Jahr 2023 absolvierte Peter de Cruz eine Ausbildung in Mentaltraining, die er erfolgreich abschloss und bei der er – um die Theorie in die Praxis umzusetzen – auch mehrere Monate lang Athleten begleiten konnte. Parallel dazu arbeitete er unter anderem weiterhin als Geschäftsführer des Curling Club Trois-Chêne in Genf und übernahm ein kleines Mandat für den Schweizer Curlingverband. Ausserdem sind Peter de Cruz und seine Frau im September Eltern von Zwillingen, einem Mädchen und einem Jungen, geworden.  

Sein persönlicher Rückblick: 

«Ich muss schon zugeben, dass mein persönliches Jahr 2023 nicht ganz einfach war. Arbeit, Ausbildung und vor allem die Geburt von Zwillingen: Natürlich sind meine Frau und ich sehr glücklich, aber all diese Umwälzungen auf einmal, das war schon herausfordernd. Und das bleibt es wohl auch erst einmal. Es ist nicht einfach, abends ins Bett zu gehen und zu wissen, dass man wahrscheinlich erst in zwei oder drei Jahren wieder eine normale Nacht haben wird. Aktuell schlafe ich höchstens vier Stunden pro Nacht. Aber in 10 oder 15 Jahren werde ich mir rückblickend sicher sagen, dass es eine unglaubliche Erfahrung war… :-) Meine Ausbildung hat mir gutgetan und ich überlege derzeit, wie ich mein Diplom am besten für meinen weiteren Weg als Trainer nutzen kann. Im Blog habe ich geschrieben, dass ich mir eine neue Identität aufbauen muss, nachdem ich so viele Jahre lang Spitzensportler gewesen war. Doch mein Umfeld sieht mich heute noch genauso wie vorher, für sie bin ich immer noch der gleiche Peter. Aber meine eigene Sichtweise hat sich schon verändert. Als Sportler musste ich gewisse persönliche Prioritäten setzen, um meine körperliche und geistige Fitness zu gewährleisten. Von nun an liegen meine Prioritäten eindeutig woanders. Und um auf den Blog zurückzukommen: Ich habe nach der Veröffentlichung meiner Geschichte viele sehr positive Reaktionen erhalten – das hat mich überrascht. Viele Leserinnen und Leser haben sich in bestimmten Passagen wiedererkannt. Dies ist ein Text, den ich noch lange behalten werde – und den ich auch weiterhin teilen werde.» 

Claire Hartz, 17, Handballerin: Plötzlich interessiert sie sich für Neurologie

Positiv trotz Rückschlag: Claire Hartz in ihrem zweiten Zuhause, dem OYM.

Positiv trotz Rückschlag: Claire Hartz in ihrem zweiten Zuhause, dem OYM.

Ihre Blog-Story:

April 2023: Claire Hartz ist eine der 14 besten Nachwuchs-Handballerinnen der Schweiz, die in der Frauen-Handball-Akademie in Cham für die grosse Karriere ausgebildet werden. Training, Schule, Training, Gastfamilie, nichts wird dem Zufall überlassen. Am Wochenende spielt die Neo-Nationaltorhüterin dann Meisterschaft mit ihrem Club – und einige Academy-Freundinnen, mit denen sie die Woche über praktisch alles teilt, werden plötzlich zu Gegnerinnen. 

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Was seither geschah: 

Im Sommer darf Claire Hartz für die Schweiz an der U20-EM der Frauen in Rumänien das Tor hüten – ein weiteres Highlight für die junge Academy-Spielerin. Dort aber wird sie von einem Ball schwer am Kopf getroffen und erleidet eine Gehirnerschütterung. Nach einem Monat kehrt sie ins Training zurück, wieder trifft sie ein Ball am Kopf – und setzt sie nun richtig ausser Gefecht. Erst Anfang Dezember kehrt Claire Hartz ins Training zurück, im Januar will sie ihr Comeback in der Meisterschaft geben. 

Ihr persönlicher Rückblick: 

«Das letzte halbe Jahr war schwierig, aber auch sehr lehrreich. Auf Anraten meiner Ärztin habe ich versucht, so gut wie möglich in Normalität zu leben – neue Studien zeigen, dass man sich bei Gehirnerschütterungen nicht zu sehr abschirmen soll. Ich ging also weiterhin zur Schule, auch wenn nachmittags Kopfschmerzen einsetzten. Sport war aber lange tabu, stattdessen habe ich begonnen zu häkeln. Ich bewege mich seit dem Unfall strikt im sogenannten Return-to-play-Protokoll, das eine Rückkehr im Januar vorsieht. Die Ampeln stehen zum Glück auf grün. Die Erfahrung hat mir die Augen geöffnet, wie wichtig ein gesunder Körper und die Regeneration sind. Ich lege nun sehr viel Wert auf guten Schlaf, das macht mich leistungsfähiger. Ausserdem habe ich eine Faszination für die Neurologie und Motorik entwickelt. Gerade als Goalie ist es eigentlich wichtiger, im Kopf voll fit zu sein als körperlich. Das heisst, dass ich nun mehr Fokus auf das Trainieren der Sinne legen will statt auf das Training der Muskeln. 2023 war ein Jahr mit allem, im ersten Semester gab es so viele aufregende Moment wie dem ersten A-Nati-Aufgebot, meinen ersten Playoffs und vor allem auch der U20-EM, die so viel Spass gemacht hat – bis zur Verletzung. Ich habe aber in allen Situationen das Positive gesucht – und gefunden.» 

Michelle Heimberg, 23, Wasserspringerin: Der Trainerwechsel als gutes Omen?

Die Richtung stimmt: Michelle Heimberg startet mit neuem Elan ins neue Jahr. (Keystone-SDA)

Die Richtung stimmt: Michelle Heimberg startet mit neuem Elan ins neue Jahr. (Keystone-SDA)

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August 2023: Michelle Heimberg, 23, ist die erfolgreichste Schweizer Wasserspringerin. Seit sie acht ist, träumt sie von Olympischen Spielen. Es ist ein Traum, der stärker ist als alle Widerstände, und Widerstände gab es einige. Mit zwölf hat sie als Kunstturnerin beide Kniescheiben gebrochen – im knieschonenden Wasserspringen verwirklicht sie neun Jahre später ihren Olympiatraum. Doch wegen Covid ist Tokio nur halb Olympia, nun will sie unbedingt nach Paris. Bei erster Gelegenheit verpasst sie die Qualifikation, doch eine Chance hat sie noch. 

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Was seither geschah: 

Nach der verpassten Olympia-Qualifikation an der WM im japanischen Fukuoka startet die Vorbereitung von Michelle Heimberg für die WM im Februar 2024 in Doha, wo sie sich weiterhin für die Sommerspiele von Paris qualifizieren kann. Im Oktober macht sie, was sie schon kurz vor der Qualifikation für Tokio 2021 machte: Sie wechselt die Trainerin. Anfang Dezember gelingt ihr beim Internationalen Diving Meet in Madrid der Sieg im 3m-Wettkampf. 

Ihr persönlicher Rückblick: 

«Der Sieg in Madrid hat mir viel Selbstvertrauen geschenkt und gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin für mein grosses Ziel, Paris 2024. Ich hatte zuvor gespürt, dass sich eine gewisse Routine eingeschlichen hatte, ich nicht mehr mit dem gleichen Eifer im Training war und deshalb frische Impulse benötigte, um mein Ziel zu erreichen. Wenn man nur noch ins Training geht, um das Training hinter sich zu bringen, dann gewinnt man am Ende nichts. Deshalb entschied ich mich, wie damals vor der Qualifikation für Tokio, zu einem Trainerwechsel. Meine bisherige Trainerin hat mich sehr weit gebracht, wir sind dann aber zusammen über die Bücher und haben gemeinsam die Trennung beschlossen. Im Gegensatz zu damals war das also ein harmonischer Entscheid ohne Nebengeräusche – der Wechsel hat mich daher auch viel weniger Energie gekostet als damals. Umso zuversichtlicher, motivierter und auch aufgeregter bin ich nun, auch weil die WM in Doha und natürlich Paris immer näher rücken. 2023 war durchaus ein gutes Jahr, das grosse Highlight natürlich der EM-Titel in Krakau. Die Ernüchterung folgte allerdings prompt, die WM in Japan kurz darauf war eine Lehrstunde und zeigte mir, wie nah beide Seiten der Medaille liegen können – und dass wir halt keine Maschinen sind, sondern Menschen mit ganz natürlichen Schwankungen. Wichtig ist, das nehme ich mit von diesem Jahr, jeweils genau und ganzheitlich zu analysieren. Aber eben, noch wichtiger: Wir sind keine Maschinen.» 

Boris Mbala, 27, Profi-Basketballer: Achterbahnfahrt in Litauen

Immer weiter hinauf: Boris Mbala (links) spielt nun bei BC Gargzdai im basketballverrückten Litauen.

Immer weiter hinauf: Boris Mbala (links) spielt nun bei BC Gargzdai im basketballverrückten Litauen.

Seine Blog-Story:

Oktober 2023: Der 27-jährige Boris Mbala hat mit seinem Verein Fribourg Olympic seinen fünften Schweizer Meistertitel gewonnen. Und das, obwohl ihn bis zu seinem zwölften Lebensjahr in Kamerun nichts zum Basketballspielen prädestiniert hätte. Dann kam er zu seinem Stiefvater in die Schweiz, besuchte als Kind Sefoloshas Sommercamps und stieg bis zum Kapitän und Topscorer seines Teams auf. Doch Boris Mbala reicht das noch nicht. Getreu seinem Motto «Why not» entschied er sich, eine erste Auslandserfahrung in Litauen zu machen, einem Land, in dem Basketball Nationalsport ist. Dort möchte er eine weitere Stufe in seiner Entwicklung erklimmen. Und wer weiss, was die Zukunft für ihn bereithält? 

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Was seither geschah: 

Im August 2023 wechselte Boris Mbala zum Verein Gargzdai in der ersten litauischen Liga. Nach einigen Wochen verletzte er sich und verpasste mehrere Spiele. Inzwischen steht er wieder auf dem Spielfeld, nach 14 Ligaspielen befindet sich sein Team auf dem vorletzten Tabellenplatz. Boris Mbala wurde ausserdem als einer von fünf Kandidatinnen und Kandidaten für den Freiburger Sportpreis nominiert, der am 19. Januar 2024 verliehen wird – an Boris Mbalas 28. Geburtstag.  

Sein persönlicher Rückblick: 

«Im Moment läuft meine Zeit in Litauen ziemlich gut. Ich passe mich so gut es geht an. Was das Leben ausserhalb des Sports angeht, so ist die Sprache kein allzu grosses Problem, ich kann mich auf Englisch verständigen. In Bezug auf das Essen gibt es auch Unterschiede zur Schweiz, aber ich finde die Produkte, die ich brauche. Und was das Wetter angeht, so ist es im Moment noch nicht wirklich kalt – auch wenn es viel geschneit hat. Auf sportlicher Ebene dagegen ähnelt es ein wenig einer Achterbahnfahrt. Ich bekomme ziemlich viel Spielzeit, das ist gut, aber mir fehlt noch etwas die Konstanz. Im Blog habe ich gesagt, dass ich sicher viel lernen würde: Ich glaube, das kommt noch, bisher war ich etwas absorbiert mit der Verletzung und meinen Leistungsschwankungen. Wie ich es erwartet hatte, ist das Niveau hoch, es ist eine gute Liga. Und ich hatte leider eine Oberschenkelverletzung, so dass ich drei bis vier Wochen nicht spielen konnte. Aber insgesamt war 2023 ein sehr gutes Jahr für mich. Der Schweizer Meistertitel, den ich mit Fribourg Olympic zu Hause gewann, wird mein persönliches Highlight des Jahres bleiben. Und ich freue mich, dass ich zu den Finalisten für den Freiburger Sportpreis 2023 zähle: Das ist eine tolle Belohnung für meine Arbeit und die von Fribourg Olympic.»  

Aufgezeichnet von Pierre Hagmann und Fabio Gramegna, Medienteam Swiss Olympic

 

Ungefiltert – Geschichten aus dem Schweizer Sport

Offen gesagt: Im Blog «Ungefiltert» erzählen Persönlichkeiten aus dem Schweizer Sport in eigenen Worten von aussergewöhnlichen Momenten und prägenden Erfahrungen. Von Siegen und Niederlagen, im Leben und im Sport. Wir freuen uns über Inputs für gute Geschichten, gerne auch die eigene: media@swissolympic.ch