Quelle: Keystone-SDA
08.
Juli
2024

«Die ganze Vielfalt des Schweizer Sports» - 128 Athletinnen und Athleten vertreten die Schweiz in Paris

Nach den Selektionen in der Leichtathletik und jener von Tobias Künzi im Badminton umfasst die Schweizer Olympiadelegation für Paris 2024 nach Abschluss der Selektionsphase 128 Athletinnen und Athleten. In der Leichtathletik nehmen alle Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner der EM in Rom auch an den Olympischen Spielen in Paris teil.

128 Athletinnen und Athleten gehören nach den letzten Selektionen (Leichtathletik und Badminton) dem Swiss Olympic Team für Paris 2024 an. Die Schweiz schickt somit die grösste Delegation an die Olympischen Sommerspiele seit der Austragung 1984 in Los Angeles. Teammitglieder, die als Ersatzathletin/Ersatzathlet für Paris (9 Sportlerinnen und Sportler) selektioniert sind, sind in der aktuellen Zählung nicht erfasst.

«Ich bin überzeugt, wir haben ein Team selektioniert, das bereit ist für sportliche Höchstleistungen, für Medaillengewinne und für Überraschungen. Genauso haben wir starke Botschafterinnen und Botschafter für unser Land am Start, die den Schweizer Sport in seiner ganzen Vielfalt präsentieren», sagte Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl zum Auftakt der Medienkonferenz, die Swiss Olympic zum Abschluss der Selektionen bei Partner OCHSNER SPORT durchführte.

Ralph Stöckli, Chef de Mission in Paris sprach in seinen Ausführungen von der Vorfreude bei den Athletinnen und Athleten, die nun deutlich spürbar sei: «Viele von ihnen haben sich in den letzten vier Jahren akribisch auf die Teilnahme in Paris vorbereitet und Opfer gebracht. Nun kommt der Moment der Abreise näher, und die Anspannung steigt.»

In einem letzten Selektionsschritt hatte die Selektionskommission mit Stöckli, Stahl, Swiss-Olympic-Vizepräsidentin Ruth Wipfli Steinegger und Exekutivrat Matthias Kyburz auf Antrag von Swiss Athletics und Swiss Badminton die Selektionen in den entsprechenden Sportarten vorgenommen.

22 Leichtathletinnen und 13 Leichtathleten reisen für die Olympischen Spiele nach Paris. Nach den vier Marathonläuferinnen und -läufer, die am 8. Mai schon selektioniert wurden, kamen heute weitere 31 Leichtathletinnen und Leichtathleten dazu. Darunter alle Schweizer Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner der EM 2024 in Rom: Mujinga Kambundji, Ditaji Kambundji, Angelica Moser, Simon Ehammer, Timothé Mumenthaler, William Reais, Jason Joseph. Sie alle streben auch eine Stufe höher, an den Olympischen Spielen nach Bestleistungen und wenn möglich Edelmetall.

Bei den Staffeln über 4x400 m Frauen und Mixed sind erst die Plätze an Giulia Senn, Yasmin Giger, und Lionel Spitz fix verteilt. Die anderen Plätze werden nach dem Meeting national de courses am 27. Juli in Lausanne vergeben.

Badmintonspieler Künzi in Paris dabei, Upgrade für Jérémy Desplanches

Auch der Badmintonspieler Tobias Künzi wurde von Swiss Olympic noch für die Olympischen Spiele in Paris selektioniert. Der 26-Jährige erhält einen Quotenplatz via eine sogenannte Re-Allocation. Das heisst, Künzi, der die entsprechenden Voraussetzungen in der Weltrangliste erfüllt, übernimmt den Platz eines Athleten aus einem anderen Land, der auf die Teilnahme in Paris verzichtet.

Quasi ein Upgrade erhält Jérémy Desplanches. Der Schwimmer, der die Selektionskriterien für die Staffel erfüllt hat, nicht aber für das Einzelrennen und letzte Woche dementsprechend selektioniert wurde, geht in Paris nun auch individuell über 200m Lagen an den Start. Möglich macht das dem Bronzemedaillengewinner von Tokyo 2020 eine Einladung des internationalen Schwimmverbands. Dieser berücksichtigt die Zeit, die Desplanches 2023 an der WM in Fukuoka geschwommen hatte.

«United4Excellence» bereits im Selektionsprozess

Mit Blick auf das Swiss Olympic Team Paris 2024 sagte Ralph Stöckli: «Es war ein langer, spannender Weg, den wir bei der Zusammensetzung des Teams gemeinsam mit den Verbänden gegangen sind. Er begann mit der Ausarbeitung der Selektionskonzepte, führte über die ersten Selektionen im September 2023 im Segeln zur aktuellen, grossen Delegation. Ich möchte an dieser Stelle allen Beteiligten, insbesondere den Teamverantwortlichen in den Verbänden für die grossartige Zusammenarbeit danken. Unser Mission Statement «United4Excellence», haben wir in dieser Phase gelebt und werden es auch leben, wenn es an den Olympia-Wettkämpfen um Bestleistungen geht.»

Bezüglich Medaillenziel gab sich Stöckli etwas Zurückhaltender als in der Vergangenheit. «Medaillen und Diplome sind nach wie vor das grosse Ziel für viele unserer Athletinnen und Athleten, von Verbänden und von Swiss Olympic. Wir wollen aber realistisch sein: Im Durchschnitt der letzten Sommerspiele seit 1972 hat die Schweiz 5 Medaillen gewonnen und nie eine zweistellige Zahl erreicht. Die 13 Medaillen von Tokio müssen wir daher richtig einordnen. Ich denke, wir können uns an den Sommerspielen 2016 orientieren. Auch diese Spiele waren sehr erfolgreich.» Damals in Rio de Janeiro hatten die Schweizer Athletinnen und Athleten sieben Medaillen und 18 Diplome gewonnen.

Seit heute und noch bis am 22. Juli erhalten die Schweizer Olympiaathletinnen und Olympiaathleten am Sitz von OCHSNER SPORT im Rahmen der Kleiderabgabe die von On entworfene «Swiss Olympic Team Collection», in deren Design sich die Schweizer Kantonswappen zu einem markanten Farbspektrum vereinigen.

Equipen wie das Kanu- und das Fechtteam, die Ruderinnen und Ruderer und die Schwimmerinnen und Schwimmer reisen bereits in den nächsten Tagen ins Trainingslager nach Frankreich. Mit der Fechterin Pauline Brunner erwartet Swiss Olympic am 20. Juli die erste Schweizer Athletin im Olympischen Dorf.