Peking 2008
Datum
08. Aug - 24. Sep
Schweizer Athleten
85
Länder
204

«Fedrinka» im Goldrausch

Das Schweizer Team hatte sich fünf Medaillen als Ziel gesetzt, mit sechs Auszeichnungen kehrte es heim.

Fabian Cancellara war im Zeitfahren in der Innenstadt von Peking kein Konkurrent gewachsen, und er sicherte sich damit seine erste olympische Goldmedaille. Dazu kam eine Bronzemedaille, die später - wegen der Disqualifikation des Dopingsünders Davide Rebellin – in eine Silbermedaille umgewandelt wurde. Für die herausragenden Leistungen wurde der Berner Ende Jahr zum Schweizer Sportler des Jahres gekürt.

«Fedrinka» sorgen für grosse Emotionen

Schon im Verlauf der Spiele verpassten die Medien dem entfesselt aufspielenden Tennis Duo Federer und Wawrinka den Spitznamen «Fedrinka». Beide waren im Einzel frühzeitig ausgeschieden, rauften sich aber im Doppel zusammen und sorgten für einen der emotionalsten Sportmomente der nahen Vergangenheit. Der Jubel der beiden Freunde nach dem gewonnenen Finale, als sich Federer am feurigen Wawrinka die Hände wärmte, verkörperte den olympischen Wert der Freundschaft, wie selten zuvor in der Schweizer Sportgeschichte. Verdient wurden sie danach auch noch zum Schweizer Team des Jahres 2008 auserkoren.

Radsportnation

Für das gute Abschneiden der Schweizer Delegation sorgten neben den bekanntesten Gesichtern die weiteren Edelmetallgewinner. Der junge Mountainbiker Nino Schurter, der erst seit einem Jahr als Profi unterwegs war, bezwang im Sprint um Bronze ausgerechnet den Landsmann Christoph Sauser. Damit ist die Geschichte der Radsportnation Schweiz jedoch noch nicht auserzählt: Karin Thürig, bereits Bronzemedaillengewinnerin in Athen 2004, fuhr im Zeitfahren der Frauen auch in Peking erneut aufs Podest. Damit belohnte die dreifache Mutter sich und ihre Familie für die Entbehrungen der vergangenen vier Jahre, die ganz im Zeichen der Vorbereitung auf den Grossanlass gestanden hatten.

Nie aufgegeben

Vier entbehrungsreiche Jahre hatte auch der Judoka Sergei Aschwanden hinter sich. In Sydney 2000 und auch Athen 2004 galt er als Medaillenkandidat, schied jedoch jeweils bereits in der ersten Runde aus. Um jeden Preis wollte er dies in Peking wiedergutmachen. In mutigen Kämpfen, auch über die Repechage, kämpfte er sich zum Ziel. Im Bronzekampf lag er zuerst hinter dem Russen Ivan Pershin zurück, bevor er diesen mit Ippon - der sofortigen Siegwertung im Judo - bezwang.

Verspäteter Lohn

Erst zwei Jahre nach ihrem Exploit wurden erhielten die Schweizer Springreiter den verdienten Lohn: Bronze im Teamwettkampf. Steve Guerdat, Christina Liebherr, Pius Schwizer und Niklaus Schurtenberger rückten deshalb aufs Podest, weil einem der siegreichen norwegischen Pferde verbotene leistungssteigernde Mittel nachgewiesen wurden. Überreicht wurde dem Schweizer Team die Medaille am heimischen CHI in Genf 2010.